Gleich zweimal innerhalb von zehn Tagen war der WDR in der Kleingartenanlage Styrum zu Besuch. Den Anfang machte Lisa von Prodinski mit ihrem Bericht mit dem geheimnisvollen Titel: „Schmeckt nach Geheimrat“. Hierin erzählte die freie Journalistin ausführlich von alten Obst- und Gemüsesorten, ihrer Nutzung, ihrem Anbau und der Vermehrung. Tatort waren die Gärten von Kerstin und Niels Gründel, die sich dem Anbau alter Sorten genauso wie der Imkerei verschrieben haben und die auch schon den einen oder anderen Nachbarn zum Anbau einer alten Sorte verführt haben. Im Gegenzug profitieren die beiden Gärtner vom reichen Erfahrungsschatz der „alten“ Kleingärtner, die ihre Gärten teilweise seit über vierzig Jahren bestellen.
Erst Online-Redaktion, dann Fernsehen
Eine gute Woche später, am 27. August rückte dann gleich ein ganzes Aufnahme-Team des WDR an, um einen Kurzbericht für die Lokalzeit zu drehen. Eigentlich wollte Roland Winter, der Initiator der Aktion schon im Juli vorbei kommen, aber da waren noch alle Tomaten grün. Bei strahlend schönem Wetter zeigten sich Argentinische Wildtomate, Black Russian, Miel de Mexico und Kollegen dann von ihrer besten Seite und ernteten Staunen bei Kameramann Andreas Lorenz, der die Tomaten in den rechten Bildausschnitt rückte. Auch vom Geschmack der Früchte waren alle schnell überzeugt. „Warum bauen Sie alte Sorten an und warum gleich so viele? Ist das viel Arbeit, was ist alles zu tun? Nehmen Sie ihr Saatgut selbst und könnten Sie bitte mal kurz von der Tomate auf- und Richtung Kamera sehen!“ Schon bald rauchte der so interviewten Kerstin Gründel der Kopf. Gleichzeitig hatte sie aber auch unheimlich viel Spaß dabei, dem netten Trupp und den späteren Zuschauern der Sendung ihr Anliegen, den Erhalt alter Nutzpflanzen nahe zu bringen. Die Stelle, in der die Kamera von einem kleinen Schild mit der Aufschrift „Ein Garten entsteht nicht dadurch, dass man im Schatten sitzt“ auf die im Liegestuhl sitzende Nebendarstellerin schwenkt, ist übrigens gestellt. Gartenfreunde können bestätigen, dass zum Herumlungern auf der Liege praktisch niemals Zeit ist. Nach zweieinhalb Stunden Aufenthalt und etwa 35 Minuten Drehzeit war der Spuk dann schon vorbei. Im Fernsehen waren davon etwa 180 Sekunden zu sehen.
Infos über den Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, für den Kerstin und Niels Gründel aktiv sind, findet man auf deren Internetseite. Die beiden selbst findet man häufig in einem ihrer Gärten, den Gärten 24 und 26. Die Ausstrahlung beim WDR ist am 29. August innerhalb der Lokalzeit erfolgt. Der Besuch im Internet ist beim WDR als gesonderter Clip unter dem Namen „Vergessenes Gemüse“ verfügbar.